10
Apr
2012

Ungleichgewicht!

Gestern war ich bei einer Veranstaltung, dort traf ich auch eine Bekannte, früher strahlend und wunderschön,
gestern sah sie eher verwelkt und ungesund aus. Und weil ich leider immer so direkt sein muß, hab
ich sie gefragt, ob sie denn krank wäre.

Nein, hat sie gesagt, deppat bin ich. Ich hab seit 1,5 Jahren eine Beziehung zu einem Mann, der immer
mehr Freiheit braucht. Sagt er halt. Am Anfang haben wir uns oft gesehen, jetzt nur mehr ein mal die Woche,
er meldet sich kaum, er sagt, er hat zuviel Arbeit. Wenn er dann da ist, dann ist es superschön, aber
er will keinesfalls mit mir zusammen ziehen. Und ich hab ständig Angst, daß ich ihm nicht mehr genug
bin, daß er eine andere hat, daß alles mögliche passiert, und wenns so weitergeht, na dann werd ich wahrscheinlich
wirklich krank.

So ist das also! Wenn zwei sich finden ist es immer schön, egal ob beide eine Affäre wollen, und sich nur
gelegentlich zum Sex treffen, wenn beide damit glücklich sind, na perfekt. Oder es ist die große Liebe, beide
hängen aneinander Tag und Nacht, endloses Glück, genau so lange, bis einer anfängt nach etwas Freiheit
zu lechzen, und der andere ihn nicht mehr loslassen mag. Der eine kriegt Angst, der andere fühlt sich
immer besser, er weiß ja das er geliebt wird, während der etwas weniger geliebte anfängt um sein Glück zu
kämpfen, und das bedeutet Stress. Und da es kein guter Stress ist, fängt das Dilemma an. So lange, bis sich
einer aufgibt, und daran kaputt geht.

Ich persönlich kenn ja beide Seiten, ich hatte mal eine kurze Zeit einen Mann, der mußte 3 Schritte hinter
mir auf der Straße gehen, ich wollte nicht das die Leute sehen, daß er zu mir gehört. Er hat sich brav daran
gehalten, ev. war er leicht devot, keine Ahnung, aber mir gings gut. Ich hab mir keinerlei Gedanken über
uns gemacht, war er da wars gut, war er nicht da, wars mir auch egal. Natürlich ist das nicht gutgegangen,
ich hab mich nach kurzer Zeit getrennt, irgendwie war das ganze etwas einseitig, sowas aber auch. Zur
Entschuldigung, ich war noch recht jung damals, da kann sowas schon mal passieren!

Und ich kenn das auch, das andere, man ist sowas von verknallt, und wenn man Gllück hat, meldet sich
der Angebetete mal alle 3 Wochen, wenn die Hose zu eng wird und er sich erleichtern will. Und weil man
so verknallt ist, verwechselt man sein Bedürfnis mit Liebe. Man redet sich ein der Sex sei wunderschön,
auch wenn er total einfallslos und langweilig ist, was man erst bemerkt, wenn die Gier und die Sehnsucht
gegangen sind, und man wieder halbwegs normal denken kann.

Ich bin ja der Meinung es gibt sie nicht, die ewig dauernde Liebe zwischen Mann und Frau, oder gar Monogamie,
nein daran glaub ich ja schon lange nicht mehr. Vielmehr glaub ich das wir halt immer wieder
jemanden Treffen, den wir begehren, den wir anfangen gern zu haben, sogar zu lieben, was schon mal eine
Weile dauern kann. Wie schön, wenn es jemand ist, der genau gleich empfindet, eine Liebe ohne Angst,
und ich denk mal, das ist die Zeit die man genießen sollte. Was aber wenn das Ungleichgewicht eintritt?

Tja, gute Frage.
Eine gute Lösung hab ich nicht wirklich dafür, aber ich für mich, ich geh dann. Wenn ich merke das ich
für denjenigen nicht das bin, was er für mich ist, dann muß ich gehen. Ich bin gottseidank niemand der
lange leidet, bei mir ist immer alles heftig, heftig verliebt, heftiger Sex, heftiger Streit und heftiger Liebeskummer,
aber der dauert gut mal eine Woche und dann wirds tgl. besser. Das blöde ist, im Gegensatz zu
früher, kann ich mich meinem Leiden nicht mehr ungestört hingeben. Ich hab ja einen Mann und Kinder,
und wie sieht das denn aus, wenn ich tagelang heulend durch die Wohnung renne. Aber ich hab ein
eigenes Zimmer, und somit muß das heulen halt warten bis alle anderen ins Bett gegangen sind, wenns
gar nicht mehr geht, dann fahr ich Zigaretten holen, rein ins Auto, Grand Funk Railroads „Heartbreaker“
aufdrehen und losflennen. Mit Sonnenbrille oder wenns draußen regnet fällt das eh nicht auf.

Aber gottseidank kommt das ganze in meinem Alter und aufgrund meines Familienstandes jetzt nicht
mehr sehr oft vor.
Und wie ein gscheiter Mensch mal gesagt hat „die Liebe hört nie auf zu existieren“. Es muß ja nicht sein,
das es immer dersselbe Mensch ist, dem die existierende Liebe gilt.

Na wie auch immer, trotz aller Gscheitheit und Weisheit, drucken tuts uns alle wenn der oder die Liebste
sich von uns entfernt, und egal obs die Tränen jetzt wert ist oder nicht, wenn mans denn herausgeheult
hat, dann fängt etwas neues an, das viel schöner, viel trauriger, viel besser oder viel schlimmer sein kann,
wissen tun wirs ja nicht im vorhinein, aber das bissl Mut für einen Neubeginn zahlt sich meisten schon aus!

Darum liebe H., widme ich diese Geschichte heute dir, mögest du bald die Kraft finden, dich zu befreien
um wieder glücklich zu sein!
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